Tote gibt’s hier genug!

Fünf lebendige Positionen

Zeitgenössische Kunst
vom 22. August bis 10. Oktober in der Galerie Altes Rathaus

und 5. Mai 2021 bis 8. Mai 2022 in der Bergstraße in Worpswede

Im Rahmen des Projektes frauenORT Paula Modersohn-Becker ● Worpswede  werden seit Mai  in der Bergstraße in Worpswede unter dem Titel „TOTE GIBT’S HIER GENUG!“ fünf zeitgenössische künstlerische Positionen von fünf Frauen präsentiert.

Zu dieser Ausstellung im öffentlichen Raum werden nun in der Galerie Altes Rathaus ergänzende, zum Teil weiterführende, Arbeiten aus den Œuvres der Künstlerinnen Gisela Eufe, Anja Fußbach, Annegret Maria Kon, Claudia Piepenbrock und Rima Radhakrishnan gezeigt.

Im März 2021 wurde der frauenORT Paula Modersohn-Becker • Worpswede offiziell eröffnet. Er gehört damit zu den 43 frauenORTEN Niedersachsen, wie sie seit 2008 vom Landesfrauenrat Niedersachsen e. V. initiiert werden.

Aber was ist eigentlich ein frauenORT? Was bedeutet es für Frauen, an einem solchen Ort zu leben und zu arbeiten? Fühlen Frauen in einem frauenORT besondere Anerkennung? Paula Modersohn-Becker, die (tote) Patin des neuen frauenORTES lebte hier in einer Zeit, als Frauen kaum wahrgenommen wurden. Heute ist sie omnipräsent, aber ist sie auch ein Vorbild?

Die Künstlerinnen Gisela Eufe, Anja Fußbach, Annegret Maria Kon, Claudia Piepenbrock und Rima Radhakrishnan sind mit der Ausstellung »TOTE GIBT`S HIER GENUG! Fünf lebendige Positionen« diesen Fragen nachgegangen. Die Ausstellung ist zwei geteilt: Ein Jahr lang (bis Anfang Mai 2022) werden fünf Kunstwerke im öffentlichen Raum entlang der Bergstraße zu sehen sein, dazu gibt es eine temporäre Ausstellung in der Galerie Altes Rathaus (22. 8. – 10. 10. 21).

Im Rahmen von »Tote gibt es hier genug!« treffen drei Generationen von Künstlerinnen aufeinander, deren Konzepte und ihre Blickwinkel auf den frauenORT Paula Modersohn-Becker • Worpswede kaum verschiedener sein können. Obwohl die fünf Künstlerinnen in Worpswede oder Bremen leben und arbeiten, haben sie die unterschiedlichsten Blickwinkel auf den „frauenORT Paula Modersohn-Becker • Worpswede“.

Der Titel der Ausstellung weist daraufhin, dass alle Patinnen der niedersächsischen frauenORTE seit mindestens 10 Jahren verstorben sind und es keine lebende Patronin eines dieser frauenORTE gibt. Außerdem ist er ein Plädoyer für zeitgenössische und junge Kunstpositionen in den Ausstellungen der Künstlerkolonie.

Besucher des Künstlerortes werden bereits beim ersten Spaziergang durch den Ort mit zeitgenössischer und auch junger Kunst willkommen geheißen. Das Projekt `Skulpturen im öffentlichen Raum´ versteht sich als eine Einladung zum Dialog.

Mehr Informationen gibt es hier in unserem Ausstellungsflyer (PDF, 1MB)

»Skulpturen im öffentlichen Raum« ist ein Projekt im Entwicklungsprozess 2030 der Gemeinde Worpswede.

Presse-Info

DAS PROJEKT „SKULPTUREN IM ÖFFENTLICHEN RAUM“ Tote gibt’s hier genug! Fünf lebendige Positionen

Worpswede steht seit dem 4. Mai 2021 einmal mehr im Zeichen der Kunst.

5 Künstlerinnen aus dem Bereich Bildhauerei gewähren einen Einblick in ihr Schaffen und zeigen für 12 Monate jeweils eines ihrer Werke. Und das nicht im Rahmen eines geschlossenen Raums, sondern im Herzen Worpswedes, draußen, auf der Bergstraße in Worpswede, für alle Passanten sichtbar. Im Blick stehend erobern sie sich ihren öffentlichen Raum.

Die Ausstellung „Tote gibt’s hier genug! Fünf lebendige Positionen“ ist Teil und ein Ergebnis der Arbeitsgruppe „Skulpturen im öffentlichen Raum“ aus dem Handlungsfeld „Kunst, Kultur und Tourismus“ im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprozesses, der – 2017 vom Arbeitskreis Kulturtourismus ins Leben gerufen – in Form einer intensiven Bürgerbeteiligung in vielfältigen zukunftsorientierten Weiterentwicklungen und Projekten Worpswede aktiv mitgestalten will.

Im Rahmen dieses Handlungsfeldes entwickelten sich verschiedene Projekte, die sich von den Möglichkeiten der Digitalisierung im Worpswede-Marketing über den Dialog mit junger Kunst und jungen Kunstinteressierten bis zur Sichtbarmachung der reichhaltigen Musikszene vor Ort mit ganz unterschiedlichen Aspekten der Kultur in der Gemeinde beschäftigten. Aber alle waren getrieben von dem Wunsch, etwas für die Gemeinde zu tun, selbst zur Entwicklung und Veränderung beizutragen, Worpswede als Künstlerort und lebenswerten Wohnort nicht nur zu bewahren, sondern ihn attraktiver, lebendiger, moderner und damit auch für die nächsten Generationen noch lebenswerter und vielleicht auch überlebensfähiger als selbständige Gemeinde zu machen. Dieses Anliegen leitete auch die Projektgruppe.

Kunst, Kultur und Tourismus prägen den Künstlerort Worpswede. Jeder zweite Besucher gibt das Kunsterlebnis als Motiv für den Besuch an. Kunst, Kultur und Landschaft sollen auch außerhalb der Museen, die das kulturelle Erbe der Künstlerkolonie vermitteln, im Dialog erlebbar sein.

Angefangen mit dem Titel „Skulpturenpfad auf dem Weyerberg“ bewegte die Projektgruppe sich auf den Schnittstellen von Kunst im öffentlichen Raum, Landschaft und Tourismus. Alle Skulpturen, die es in Worpswede öffentlich bereits gibt, wurden fotografiert und mit GPS Lagekoordinatoren dokumentiert; ein kartografischer Übersichtsplan wurde erstellt. Parallel entwickelten die Gästeführer:innen Worpswede eine Führung „Der Skulptur auf der Spur“. Die AG präzisierte ihre Grundidee eines Skulpturenpfads, der wesentliche Bereiche und interessante Orte der Gemeinde durch künstlerische Arbeiten miteinander verbindet und eine neue Wahrnehmung der Skulptur und der Landschaft, in der sie steht, ermöglicht. Für den ersten Umsetzungsschritt konzentrierte sich die Gruppe bald auf die Bergstraße als Ausstellungsraum. Skulpturen mitten im Laufweg der Menschen, um Worpswede für alle als Kunstraum erlebbar zu machen, den Künstlerort zu visualisieren, auch für die Menschen, die nicht in ein Museum gehen. Menschen ungezwungen mit Kunst in Berührung zu bringen – ohne Türen und ohne Eintritt. Worpswede auch als Ort für externe Bildhauer weiter öffnen, einen Dialog ermöglichen zwischen nationalen und hiesigen Bildhauer:innen, zwischen jungen und arrivierten Bildhaue:innen.

Niederschwellig – aber mit hoher Qualität.
Deshalb hat man sich auch für eine Kuratorin entschieden, Frau Mirjam Verhey (Kustodin am Gerhard-Marcks-Haus, Bremen), die die Künstlerinnen ausgesucht und die Ausstellung kuratiert und ihr auch einen Namen gegeben hat.
Ergänzt wird die Ausstellung im öffentlichen Raum durch die Präsentation weiterer Arbeiten der 5 Künstlerinnen, die für den Sommer in der Galerie Altes Rathaus geplant ist.

Die jetzige Ausstellung in der Bergstraße ist ein erster Schritt. Denn die Ausstellung soll jährlich wechseln, mit wechselnden Künstler:innen und neuen Themen, Kunst, Kultur und Landschaft außerhalb der Museen im Dialog erlebbar machen, sowie langfristig zum jährlichen Kulturprogramm Worpswedes zählen und in mehreren Ausbaustufen zu einem Skulpturenpfad durch ganz Worpswede werden.

Thematisch hat die Arbeitsgruppe sich daran orientiert, dass Worpswede im Frühjahr 2021 offiziell zum „»frauenORT Paula Modersohn-Becker . Worpswede« wurde und damit zu den 43 »frauenORTEN Niedersachsen« gehört. Entsprechend wurde in dieser Ausstellung Künstlerinnen eine Plattform geboten.

Auf extra für diesen Zweck angefertigten Betonsockeln und von Worpsweder Bürger:innen gesponsert, präsentieren die 5 Künstlerinnen Gisela Eufe, Anja Fussbach, Annegret Maria Kon, Claudia Piepenbrock und Rima Radhakrishnan entlang der Bergstraße ihren Blickwinkel auf den „frauenOrt Paula Modersohn-Becker . Worpswede“.

Weitere Informationen:
Gemeinde Worpswede
Klaudia Krohn
Kulturbeauftragte
Altes Rathaus Bergstraße 1
27726 Worpswede
Telefon 04792 – 9878919
E-Mail: k.krohn@gemeinde-worpswede.de



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