lesen – Señor Mendoza und der C-Stamm von Martina Werner

Ausstellung vom 21.9. – 19.10.2014

In ihrer Ausstellung -lesen- verbindet Martina Werner Schriftarbeiten, Zeichnungen, Bilder und Objekte aus ihrem Gesamtkunstwerk Señor Mendoza und der C-Stamm zur Rauminstallation. Damit kehrt die fiktive Gestalt des Señor Mendoza an den Ort zurück, von dem im Jahr 2000 die Gründung der Mendoza-Gesellschaft ausging.

Martina Werner, geb. 1929 in Köln, aufgewachsen in Wien, lebt als Schriftstellerin und Bildende Künstlerin seit 1970 in Norddeutschland, überwiegend in Grasberg. Martina Werner hat den Sonderpreis des Paula-Modersohn-Becker-Preis 2014 erhalten.

Den Titel lesen ihrer neuen Inszenierung aus dem Mendoza-Komplex versteht Martina Werner zum einen ganz direkt. Lesen können die Betrachter ihre Abschrift des Romans Morbus Kitahara von Christoph Ransmayr: blaue Tusche auf wandfüllenden, raumübergreifenden Bahnen aus Pergamentpapier. Lesen sollen sie aber auch im übertragenen Sinn: die Bilder, Objekte und Handschriften wie Zeichen einer Bilderschrift, die Ausstellung wie ein Buch der Bildenden Kunst. Seinen Teil I bilden großformatige, rasterartig umbrochene Tafelbilder (Epitaphe) mit Farbfeldern und glyphenartigen Zeichen, den Teil II die anschließenden Räume mit den Schriftbahnen (Morbus Kitahara).

Diesen klaren Grundaufbau erweitert und differenziert die Künstlerin in kontrapunktischer Arbeitsweise. Sie stellt einen Prolog mit skripturalen Federzeichnungen (Notes) voran, schafft Überleitungen in Form eines Wandobjekts aus bemalten Leinwandstücken (Besetzungen) oder aus blau beschrifteten Buchschubern (Bibliothek) und Perspektivwechsel mit farbigen Collagen (Entwürfe zu Grabmälern). Die beiden kleinen Räume nutzt sie für Exkurse (Out of Eden, Roseninstallation. Yves Welt, Installation mit blauen Leinwandtafeln). Ein Ausstellungserlebnis als Lesevergnügen.

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