Gegen das Vergessen – Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Lager – eine Spurensuche
Vom 12. Januar bis 02. März 2025
Eröffnung: 12. Januar um 11:30 Uhr
Begrüßung: Bürgermeister Stefan Schwenke, Gemeinde Worpswede
Einführung:
– Burckhard Rehage, Heimat.- und Geschichtsverein Worpswede e.V.
Gegen das Vergessen. Einfühung Burckhard Rehage
– Andreas Ehresmann, Leiter der Denkstätte Lager Sandborstel
Begrüßung AE 2025-01-12
– Hans-Roland Becker, Fotograf, Salenstein, Schweiz
Text Rede Worpswede Stand 12.01.2025
„Das Vergangene ist nie vergangen, und Erinnern heißt
immer auch, Verantwortung zu übernehmen. ”
Johan Christoph „Jan” Assmann
Worpswede ist ein idyllisches Künstlerdorf. Es ist auch ein Ort, auf den sich die NS-Zeit, wie auf so viele andere in dieser Region, in tragischer Weise ausgewirkt hat.
Die Suche nach Spuren der NS-Vergangenheit in Worpswede ist herausfordernd. Veränderungen
der Landschaft haben historische Spuren ebenso ausgelöscht wie es die absichtliche und bewusste Verharmlosung der Verbrechen des NS-Regimes tat. Die Foto-Dokumentation Gegen das Vergessen erinnert an Lager, an Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene und den alltäglichen Umgang mit ihnen in jener Zeit. Sie holt für all jene, die keine Zeitzeugen sind, das Leid dieser Menschen ins Bewusstsein.
Der Einflussbereich des 30 km von Worpswede entfernten STALAG X B in Sandbostel breitete sich damals wie ein Spinnennetz über die hiesige Gegend aus. Von dort wurden die Gefangenen zur Schwerstarbeit auf die Gemeinden verteilt. Bisher teilweise unbekannte Dokumente und Fotos aus und über Worpswede, den dazugehörigen Ortsteilen und der Region legen davon Zeugnis ab.
In der konfliktreichen Welt von heute mit ihren Bildern von Krieg und Tod droht das Empfinden der Menschen abzustumpfen und die Empathie zu verkümmern. Auch das unsagbare Leid, das in der Vergangenheit von Menschen jeglicher Nationalität anderen Menschen zugefügt wurde, wird gerne aus dem Gedächtnis gelöscht mit den Worten: „Es muss endlich mal ein Schlussstrich gezogen werden“.
Es ist wichtig und unerlässlich, sich daran zu erinnern, dass Grausamkeit und Unmenschlichkeit in jeder Gesellschaft permanent schlummern. Die Gemeinschaft der Weltbevölkerung braucht ein Verständnis dafür, dass wir nur im Miteinander eine Zukunft haben.
Der Worpsweder Heimat- und Geschichtsverein e.V. und der Fotograf Hans-Roland Becker wollen mit dieser Ausstellung einen weiteren Beitrag zur Aufarbeitung der
NS-Geschichte leisten.
Fotograf: Hans-Roland Becker
Veranstalter: Worpsweder Heimat-und Geschichtsverein e.V. in Kooperation mit der Gemeinde Worpswede.
Veranstaltungshinweise:
- Freitag, 17. Januar, 20 Uhr:
Theaterveranstaltung
Die Odysee der Hanni Baumgarten
Szenisches Portrait nach einer historische Recherche des Ecke Neckepen-Theaters. Erzählt wird die Geschichte eines jüdischen Mädchens in der Kleinstadt Verden/Aller in den 30-er Jahren.
Bötjer’sche Scheune, Bauernreihe 3
Einlass: 19.30 Uhr
Eintritt 15 Euro an der Abendkasse - Montag, 27. Januar, 17 Uhr:
Gedenkveranstaltung der Initiative „NIE WIEDER – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts!“ auf dem Rosa-Abraham-Platz, mit anschließendem gemeinsamen Gang zur Galerie Altes Rathaus mit einer Führung durch die Ausstellung: Gegen das Vergessen. Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Lager – eine Spurensuche.