Peter-Jörg Splettstößer
dedicated oder der Schrei der Elster 2005/2021
11. Dezember 2022 – 29. Januar 2023
Eröffnung: 10. Dezember, 18 Uhr
Führungen durch die Ausstellung und Katalogbuch Vorstellung jeweils um 15 Uhr:
Donnerstag: 29. Dezember 2022
Sonntag: 1. / 8. / 15. / 22. und 29. Januar 2023
Sonntag, 22. Januar 2023: Wiederholung der Sprachperformance
Surfbretter Wattwürmer, 6. Fassung
Peter Jörg Splettstößers jüngstes Projekt ist eine persönliche Hommage und ein dichter Werküberblick. Mit Katalog und Ausstellung würdigt der Künstler Karina Barischauskas, die über viele Jahre sein Atelier mit ihrem Tanz füllte, die ihm Inspiration und Resonanz gab. Die Ausstellung im Alten Rathaus Worpswede versammelt Dokumente und künstlerische Arbeiten. Private Fotos zeigen die beiden an verschiedenen Arbeitsorten des Malers, wie für die Urlaubsnachlese vor stimmungsvollen Hintergründen aufgenommen. Bilder, die als Reaktion auf den Austausch des Paares entstanden sind, bieten Eindrücke von den Performances im Atelier wie auch Zugänge zu malerischen Geschehen. So öffnet sich ein besonderer Blick in die Werkstatt des Künstlers.
In seinen Arbeiten, die mit dem Auftritt von Karina Barischauskas korrespondieren, knüpft Splettstößer an den langen und vielfältigen Austausch von Tanz und bildender Kunst an. Er markiert die Eigenheiten der beiden Ausdrucksformen und erkundet ihre Analogien. Er erkundet die wechselseitige Bereicherung und Befruchtung der Wahrnehmung der einen durch die der anderen. Der bildende Künstler und die Performerin finden ihren gemeinsamen Referenz- und Treffpunkt in der Musik. Die Abstraktheit und zugleich unmittelbar zugängliche Sinnlichkeit der Musik lässt sie auf ihre je eigene Weise nach Ausdrucks- und Darstellungsformeln suchen.
Peter Jörg Splettstößer erkundet und vergewissert sich in seiner malerischen Praxis, was er sieht. Er schafft eine Betrachtungsweise wie ein Laborexperiment. Wahrnehmung und Wiedergabe werden ganz dem Auge und der nachfahrenden Hand anvertraut. Das Denken ist größtmöglich ausgeblendet und doch spiegelt das Protokoll des Gesehenen auch Momente der Reflexion. Die Erscheinung des Sichtbaren tritt zugleich als Prozess des sichtbar Machens, des Bild Werdens auf.
Text: Rainer Beßling